Häufige Fragen zum Mammographie-Screening
Mammographie wird die Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust genannt.
Screening bedeutet, dass allen Menschen einer Altersgruppe eine bestimmte Untersuchung angeboten wird. Durch die Untersuchung sollen die Menschen gefunden werden, die eine Krankheit wie zum Beispiel Brustkrebs bereits in sich tragen, ohne etwas davon zu spüren. Ziel des Mammographie-Screenings ist es, durch die Mammographie Brustkrebs möglichst früh zu entdecken, um ihn besser und schonender behandeln zu können. Eine Entstehung von Brustkrebs kann dadurch nicht verhindert werden.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Um die Früherkennung von Brustkrebs zu verbessern, hat der Deutsche Bundestag im Juni 2002 einstimmig beschlossen, in Deutschland ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening-Programm einzuführen, wie es in vielen anderen Ländern bereits existiert. Das Mammographie-Screening ist zurzeit die einzige Früherkennungs-Untersuchung, die den Nachweis erbracht hat, dass sie die Sterblichkeit an Brustkrebs bei Frauen reduzieren kann, wenn sie konsequent und qualitätsgesichert angeboten wird. Insbesondere die Entdeckung der nicht tastbaren, frühen Formen von Brustkrebs ist durch die Mammographie, also das Röntgen der weiblichen Brust, möglich. Mit einer entsprechenden Behandlung verbessern sich in der Regel die Chancen der Frauen auf eine Heilung deutlich, denn die Größe des Tumors ist ein entscheidender Faktor für die Prognose.
Das Programm garantiert eine hohe Qualität der Untersuchung. Das ist deshalb wichtig, weil die Brustkrebs-Früherkennung nur bei besonders hoher Qualität des Programms erfolgreich sein kann:
- Die Mammographie wird von speziell geschulten Fachkräften an streng kontrollierten, modernen Geräten durchgeführt.
- Für die Untersuchung wurden so genannte Screening-Einheiten eingerichtet. Das sind Zentren, die auf die Mammographie spezialisiert sind und eine spezielle Zulassung dafür haben.
- Jede Mammographie-Aufnahme wird von mindestens zwei speziell geschulten Fachärztinnen oder Fachärzten begutachtet. Diese müssen als Nachweis ihrer Qualifizierung zum Beispiel pro Jahr Bilder von wenigstens 5.000 Frauen auswerten.
- Im Falle eines Verdachtes werden die weiteren nötigen Untersuchungen innerhalb des Früherkennungs-Programms durchgeführt. Die Ergebnisse und das weitere Vorgehen werden von den beteiligten Ärztinnen und Ärzten gemeinsam besprochen.
Um den Teilnehmerinnen einen hohen Qualitätsstandard im Programm zu garantieren, sind für das Mammographie-Screening spezielle Zentren, die Screening-Einheiten, eingerichtet worden, die hohen Qualitätsanforderungen unterliegen und die kontinuierlich überprüft werden. Screening-Einheiten werden ausschließlich von speziell fortgebildeten und erfahrenen Ärztinnen und Ärzten geleitet, die für das Screening eine Zulassung erhalten haben. Auch die Röntgenfachkräfte sind eigens für das Screening geschult worden.
Es gibt verschiedene Methoden, um Brustkrebs zu erkennen. Jede hat ihren eigenen Wert, doch nur die Mammographie in qualitätskontrollierten Programmen eignet sich derzeit zum Screening.
Diagnostische Mammographie: Neben der Mammographie im Screening-Programm gibt es weiterhin die sogenannte kurative oder diagnostische Mammographie. Mit dieser Untersuchung lässt sich ein Tastbefund oder eine andere Auffälligkeit der Brust abklären. Ihre Krankenkasse zahlt diese Untersuchung – unabhängig von Ihrem Alter.
Ultraschall: Die Ultraschalluntersuchung hat den Vorteil, dass sie ohne Strahlenbelastung auskommt und gerade in dichtem, jungem Brustgewebe Knoten entdecken kann, die der Mammographie entgehen können. Ihr Nachteil ist, dass sie weniger eindeutige Bilder liefert als die Mammographie. Bei der Abklärung verdächtiger Knoten kann der Ultraschall jedoch wertvolle Zusatzinformationen bieten.
Magnetresonanztomographie: Die Kernspin- oder Magnetresonanztomographie kommt ohne Strahlenbelastung aus und liefert zum Teil sogar noch genauere Bilder als die Mammographie. Dafür produziert sie mehr auffällige Befunde und ist sehr aufwändig. Bei Frauen mit erblicher Belastung hat sie jedoch Vorteile.
Selbstabtasten: Beim Selbstabtasten der Brust werden überwiegend Knoten entdeckt, die gutartig sind. Bösartige Knoten haben häufig bereits Zellen gestreut, wenn sie so groß sind, dass man sie tasten kann. Studien haben gezeigt, dass das Selbstabtasten keine Brustkrebstodesfälle verhindert, dafür aber zu mehr auffälligen Befunden führt.
Es kann mehrere Gründe haben, dass Ihnen noch keine Einladung zugeschickt wurde. Zum einem können nicht alle Frauen zu ein und demselben Zeitpunkt zum Mammographie-Screening eingeladen werden. Da Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf die Untersuchung haben, werden die Frauen auch verteilt über diesen Zeitraum eingeladen. Die Einladungen versenden die Zentralen Stellen in der Regel nach einem Postleitzahlen-System.
In einigen Regionen ist das Programm noch frisch angelaufen, so dass es auch aufgrund dessen zu Verzögerungen bei den Einladungen kommen kann.
Trotz aller Sorgfalt bei der Versendung der Einladungen kann es auch vorkommen, dass Einladungen Frauen nicht erreichen. Sollten Sie zwischen 50 und 69 Jahre alt sein, das Screening-Programm in Ihrer Region bereits zwei Jahre laufen und Sie noch keine Einladung erhalten haben, dann können Sie sich bei Ihrer Zentralen Stelle erkundigen. Den Kontakt finden Sie hier:
Zentrale Stelle Mammographie Westfalen-Lippe
Gartenstr. 210-214
48147 Münster
Info-Telefon: 0251-929 5000
Fax: 0251 – 929 5019
E-Mail: zentrale-stelle@mswl.de
Website: https://westfalen.mammotermin.de/login/20
Alternativ können Sie sich bei Fragen zum Mammographie-Screening Programm auch an unser Screening-Büro in Bocholt wenden:
Mammographie-Screening Kreis Borken
Iryna van der Most
St. Agnes Hospital
Barloer Weg 125
46397 Bocholt
Telefon: 02871-2904 400
E-Mail: screening@radiologie-westmuensterland.de
Ja, Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren erhalten nach zwei Jahren automatisch wieder eine Einladung, auch wenn Sie zwei Jahre zuvor nicht an der Screening-Untersuchung teilgenommen haben.
Für Frauen in diesem Alter ist die Bilanz der Vor- und Nachteile dieser Untersuchung am besten: In jungen Jahren ist das Brustgewebe so dicht, dass die Mammographie weniger erkennen kann, zudem ist Brustkrebs bei jungen Frauen seltener. Bei Frauen über 69 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass sie nicht an Brustkrebs, sondern an einer anderen Krankheit sterben, zum Beispiel an einem Herzinfarkt.
Das ist leider nicht möglich. Der Anspruch auf eine Teilnahme am Früherkennungsprogramm ist gesetzlich geregelt. Sollten Sie aber Beschwerden haben, setzen Sie sich bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt in Verbindung, um die Auffälligkeiten abklären zu lassen.
Die Kosten für die Screening-Untersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen. Sie müssen keine Praxisgebühr bezahlen. Bei Frauen, die privat krankenversichert sind, richtet sich die Kostenübernahme nach dem individuellen Vertrag.
Es ist nicht unbedingt notwendig, dass Sie die früheren Mammographie-Aufnahmen mitbringen. Falls die früheren Aufnahmen benötigt werden, kann das Screening-Zentrum die Bilder anfordern.
12. Warum habe ich bei der Mammographie-Untersuchung keinen Kontakt zu einem Arzt oder einer Ärztin?
Das Mammographie-Screening ist eine ergänzende Untersuchung zur jährlich angebotenen gesetzlichen Früherkennungsuntersuchung bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin. Hier besteht die Möglichkeit, im vertrauten Rahmen mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zu sprechen.
Eine Mammographieaufnahme zu machen gehört – wie jede andere Röntgenuntersuchung - zu den Aufgaben von medizinischen Röntgenfachkräften, die speziell dafür ausgebildet sind. Um im Screening-Programm arbeiten zu können, werden sie noch weiter qualifiziert. Damit Sie vor der Untersuchung Bescheid darüber wissen, was geschieht, erhalten Sie mit der Einladung zum Screening ausführliche schriftliche Informationen. Zudem steht Ihnen das speziell geschulte Personal in der Screening-Einheit für Fragen zur Verfügung. Sowohl für ein Informationsgespräch als auch für die Untersuchung ist deshalb keine Ärztin oder kein Arzt nötig. Falls Sie dennoch vor Ort eine medizinische Frage haben, die Ihre radiologische Fachkraft nicht beantworten kann, haben Sie auch noch Gelegenheit zu einem ärztlichen Gespräch.
Zwischen zwei Mammographien sollen mindestens 12 Monate Abstand liegen. Ist die letzte Mammographie vor weniger als zwölf Monaten bei Ihnen durchgeführt worden, setzen Sie sich bitte mit Ihrer Zentralen Stelle, das ist die einladende Stelle, in Verbindung. Sie werden dann später wieder eingeladen. Wenn andere Körperteile von Ihnen kürzlich geröntgt worden sind, können Sie am Screening teilnehmen.
Wenn Sie bereits aufgrund einer Brustkrebserkrankung behandelt werden, teilen Sie dies bitte der Zentralen Stelle mit, die Sie eingeladen hat. Sie werden durch Ihren behandelnden Arzt oder behandelnde Ärztin weiter in der Nachsorge betreut und erhalten dort die regelmäßigen ergänzenden Untersuchungen. Fünf Jahre nach Abschluss einer Brustkrebsbehandlung können Sie grundsätzlich wieder am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen. Bitte beraten Sie das weitere Vorgehen mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.
Auch Frauen mit Brustimplantaten können am Mammographie-Screening teilnehmen. Informieren Sie auf jeden Fall vor der Untersuchung die radiologische Fachkraft. Implantate können in der Mammographie den Anschein von Veränderungen im Brustgewebe erwecken. Sie können aber auch tatsächlichen Brustkrebs verdecken.
Ja, Sie können die Untersuchung machen lassen, der Herzschrittmacher stellt kein Hindernis dar. Teilen Sie dies aber bitte der radiologischen Fachkraft mit, die Ihre Bilder aufnimmt.
Auch wenn Sie eine Bypass-Operation hatten, können Sie die Untersuchung durchführen lassen. Weisen Sie aber bitte die radiologische Fachkraft, die Ihre Aufnahmen erstellt, darauf hin.
Haben Sie Beschwerden, sollten Sie sich unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt in Verbindung setzen, um die Auffälligkeiten abklären zu lassen, auch dann, wenn Sie bereits am Screening-Programm teilgenommen haben. Denn trotz aller Sorgfalt kann ein Tumor übersehen worden sein. Oder ein Tumor wächst erst in den zwei Jahren bis zur nächsten Untersuchung heran. Sie sollten sich deshalb direkt an eine Ärztin oder einen Arzt wenden, wenn Ihnen in der Zeit bis zur nächsten Mammographie Veränderungen an Ihrer Brust auffallen, wie etwa: tastbare Knoten, Dellen oder Verhärtungen der Haut, sichtbare Verformungen, Hautveränderungen oder Einziehungen der Brustwarze, Blutungen oder andere Absonderungen aus der Brustwarze.
Der Datenschutz ist beim Mammographie-Screening-Programm ein wichtiges Thema und wird streng kontrolliert. Die Daten, die das amtliche Melderegister zur Verfügung stellt, müssen verschlüsselt werden und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Screening-Einheiten haben die Schweigepflicht zu beachten. Medizinische Befunde zur statistischen Auswertung und Qualitätssicherung werden nur verschlüsselt und anonym weitergegeben.